Ein Hund auf Reisen

At rejse er at leve – Teil 2

Ich bin ein Küstenhund – ich bin hier geboren und lebe hier. Und obwohl ich es schon mehrfach mehr oder weniger freiwillig ausprobiert habe, bin ich vom Konzept „schwimmen“ noch nicht hundertprozentig überzeugt.

Versteht mich nicht falsch! Ich habe riesigen Spaß am Strand und wenn ich merke, dass es Richtung Küste geht, bin ich immer sehr aufgeregt und freue mich (Frauchen meint, ich übertreibe es manchmal etwas). Aber schwimmen? Ich weiß nicht – es reicht doch auch, durchs Wasser zu laufen, sich hinzulegen und den Bauch zu kühlen oder auch den Kopf in die ein oder andere Welle zu tauchen! Boden unter den Pfoten sollte schon sein!

Schattenbilder – total doof!

Frauchen und Herrchen sind da offensichtlich anderer Meinung und seit sie diesen Leuchtturm-Dummy gekauft haben, versuchen sie immer wieder, mich ins Wasser zu locken. Also tiefer ins Wasser zu locken. Und das war natürlich in diesem Oohrlaub auch so – denn auch hier gab es Strand und Meer. Aber ein anderes. West- oder Nordsee, die beiden waren sich da nicht so einig, schien mir.


Der Strand war im Oohrlaub allerdings auch schon anders. Erstmal mussten wir über hohe Dünen laufen, um überhaupt an den Strand zu kommen (ganz schön anstrengend manchmal, gut, dass wir fast immer früh morgens oder abends an den Strand gegangen sind). Und dann war oft auch noch richtig hohe Brandung, so dass mir baden gar nicht in den Sinn kam (Frauchen und Herrchen schon – ich habe sie dann vom Strand aus bewacht und davon überzeugt, schnell wieder aus den Wellen herauszukommen.)

Sobald es windstill und das Meer ruhig war, kam natürlich der Leuchtturm wieder ins Spiel – aber mal ehrlich: Wer ihn so weit ins Wasser hineinwirft, der muss ihn auch wieder herausholen. ICH jedenfalls tat es nicht. Kein Boden unter den Pfoten, kein Dummy aus dem Wasser holen. Gute Reise, Leuchtturm – grüß mir England. Mit dem Leuchtturm, der immer weiter abtreibt, damit können sich mal schön Herrchen und Frauchen abeseln (beide bekamen nasse Hosen). Ich geh derweil ein bisschen buddeln.

Überhaupt gefällt es mir sehr gut, ein wenig – hui wie der Wind! – durchs Wasser zu rennen, um dann im warmen Sand zu sitzen – am besten mit Herrchen an der Seite – und aufs Meer zu gucken. Herrlich! Es ist ja auch schließlich nicht so, dass ich Angst hätte – mitnichten! Aber Boden unter den Pfoten, das darf gerne sein. Herrchen sagt, ich lerne das noch, das Schwimmen – aber warum? Na, ich bin gespannt, die beiden hecken da bestimmt irgendwas aus!


Aber eines muss ich den beiden noch klarmachen: Dieser würdelose Bademantel, der bleibt im nächsten Oohrlaub zuhause!

Beim nächsten Mal berichte ich Euch dann, was ich im Oohrlaub sonst noch so alles erlebt habe. Bis dahin,

Teil eins verpasst? Hier geht’s zum Anfang:

2 Kommentare

  • Marita Szillus

    So ein schönes Meer … Aber wahrscheinlich ist es für dich leichter, in einem „zahmeren“ Wasser wie unserer Förde oder einem See, den Boden erstmalig unter den Füßen zu verlieren. Ich glaube, das sollten wir diesen Sommer unbedingt noch mal in Angriff nehmen, bevor uns Menschen das Wasser zu kalt wird. Und wenn du dann erst einmal gemerkt hast, wie schön es ist, so schwerelos durchs Wasser zu gleiten, gefällt es dir ganz bestimmt auch! Liebe Grüße von Mama und Oma – beste Hundeschwimmerinnen vor Ort!

  • Kai

    Hund und Strand in Dänemark, das passt. Aber unser Retriever, der brauchte nur Wasser riechen und schon war er drinnen.
    Als er zu uns kam, bin ich direkt mit ihm ans Meer, gar nicht weit weg von Euch. Das erste Mal keinen Boden unter den Füßen, da war er schnell wieder draußen. Die nächste Tour führte uns nach Hotdog Hav und diesen Ortsnamen hat er dann missverstanden. Er war heiß auf Enten. Etwa eine Stunde schwamm er vergeblich den Enten hin und her. Seitdem waren wir lange Zeit täglich zusammen in der Ostsee und sind miteinander geschwommen. Tauchen und etwas hochholen oder kleine Baumstämme schwimmend aus dem Wasser transportieren, das war sein Element.
    Heute badet er nur noch, mit Bodenkontakt und liegt gerade schlafend zu meinen Füßen. Die Zeit ist eine andere geworden. Aber nicht weniger intensiv. Genießen wir also jeden Tag, an dem unsere treuesten Freunde bei uns sind. An alles andere mag man gar nicht denken.
    Liebe Gedanken udn viel Freude an Eurer gemeinsamen Zeit.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.